Neun Fragen an die amtierende und auch zukünftige Bürgermeisterin – Interview mit Uta Bielfeldt

Am 22. Juni sprachen die Bürgerinnen und Bürger Meldorfs erneut ihr Vertrauen aus: Uta Bielfeldt wurde für eine weitere Amtszeit als Bürgermeisterin gewählt. Seit ihrer ersten Wahl hat sich in der Domstadt einiges bewegt – von Stadtentwicklung über Klimaschutz bis hin zu mehr Bürgerbeteiligung. Im Interview mit dem MeldorfFenster blickt sie zurück auf die vergangenen Jahre, spricht über offene Baustellen – und gibt einen Ausblick, was sich die Meldorferinnen und Meldorfer in den nächsten Jahren erwarten dürfen.

 

Interview mit der wiedergewählten Bürgermeisterin von Meldorf

Frau Bürgermeisterin, was war für Sie persönlich der bedeutendste Erfolg Ihrer ersten Amtszeit in Meldorf?

U.B. Wir haben eine neue Feuerwache gebaut und zwar eine ziemlich gute. Mit der Baumaßnahme war ich bereits zu Beginn meiner Amtszeit konfrontiert und bin sehr glücklich und ganz stolz, dass die Baumaßnahme so gut umgesetzt wurde.

Ich freue mich, dass die Sanierung des Hallenbades beschlossen wurde, hier bin ich mitten in der Umsetzung der Maßnahme, die wir hoffentlich mit der Wiedereröffnung im Mai 2026 feiern können.

 

Welche Projekte in Meldorf konnten bislang nicht wie geplant umgesetzt werden – und woran lag es?

U.B. Die Sanierung des Rathauses. Wir möchten das Rathaus umfangreich sanieren und so weiteren Büroraum und einen Co-Working-Space schaffen. Meine Mitarbeiter und ich werden in das Erdgeschoss ziehen damit wir besser ansprechbar sind für Bürgerinnen und Bürger. Leider hat uns die Kommunalaufsicht die geplanten Kredite für das Vorhaben bisher nicht genehmigt. Aber ich hoffe auf eine Genehmigung und Umsetzung im nächsten Jahr.

 

Wie möchten Sie in Ihrer zweiten Amtszeit die Innenstadt und den Marktplatz weiter stärken?

U.B. Es gibt noch viele gute Ideen und Ansätze die Innenstadt weiter zu beleben.

Neben der Unterstützung der Vereine bei der Durchführung von Veranstaltungen, wie dem Kohlvergnügen, dem Kulturbonsche, einem Weihnachtsmarkt, gibt es beim Stadtmanager und mir noch weitere Ideen.

Die Stadt veranstaltet am 02. August wieder ein Straßenkunstfestival, der Bürgerverein nächstes Jahr wieder das Frequenzen-Festival auf dem Rathausplatz.

Neben einen gut aufgestellten Einzelhandel soll die Innenstadt auch immer mehr eine gute Aufenthaltsmöglichkeit für die Meldorfer:innen und die Urlauber bieten. Das erreichen wir durch ein gutes gastronomisches Angebot aber auch durch Verweilmöbel, wie den Strandkörben und Spielgeräten für Kinder.

Der Stadtmanager und ich unterstützen den Wochenmarkt sehr, da versuchen wir immer wieder Unterstützung zu geben und Werbung zu machen.

 

Tourismus spielt für Meldorf und Dithmarschen eine wichtige Rolle. Welche Pläne haben Sie in diesem Bereich?

U.B. Wir machen Werbung für Meldorf in den Haupturlaubsorten und werben u.a. mit der Broschüre „Ein Tag in Meldorf“. Für die Tagestouristen bietet sich hier ein großes kulturelles Angebot mit den zwei Museen, der Weberei und dem Dom, aber auch der Einkaufsbummel lässt sich hier ganz in Ruhe machen.

Über die zentrumsnahe Errichtung eines Hotels würde sich die Stadt natürlich sehr freuen, da gilt es Investoren anzusprechen.

 

Die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit bewegen auch viele Meldorfer*innen. Welche konkreten

Maßnahmen sind in Ihrer neuen Amtszeit geplant?

U.B. Wir sind Cittaslow, das bedeutet wir sind in der Vereinigung der lebenswerten Städte in Deutschland organisiert und nutzen diesen Gedanken als Leitbild für die Entscheidungen, die wir treffen. Diese basieren immer auf den 17 UN Nachhaltigkeitszielen, den SDG´s. Die Zusammenarbeit mit dem Verein Agenda 21 ermöglicht uns viele ökologische Ansätze umzusetzen. Außerdem sind wir FairTradeTown, auch das zahlt auf die nachhaltige Ausrichtung ein.

Eine konkrete Maßnahme ist die weitere Begrünung vor allem der Gehstraßen und des Zingelplatzes. Dort versuchen wir mehr grün einzubringen.

 

Was bedeutet für Sie „Bürgernähe“ – und wie leben Sie das konkret im Rathausalltag?

U.B. Ich habe immer Bürger:innen-sprechstunde. Wer möchte darf mich jederzeit ansprechen, anrufen oder einen Termin vereinbaren. Ich habe immer ein offenes Ohr für die Bürger:innen.

Außerdem versuche ich so viele Veranstaltungen, Konzerte, Lesungen und Mitgliederversammlungen zu besuchen. Das ist für mich die Wertschätzung für die vielen ehrenamtlich Engagierten, die hier in Meldorf etwas auf die Beine stellen.

Übrigens das Angebot in Meldorf ist groß und vielfältig, eigentlich ist fast jeden Tag etwas im Angebot.

 

Wie möchten Sie junge Menschen in Meldorf künftig stärker einbinden und halten?

U.B. Wir haben gerade einen Beauftragten für Kinder und Jugendlichen bestellt, das ist Max Lommel. Wenn er einen guten Draht zu den Jugendlichen aufbauen kann, haben wir die Möglichkeit die Kinder- und Jugendlichen viel besser zu beteiligen. Auch gelingt dies bereits jetzt über das Jugendzentrum, da ist die Zusammenarbeit schon jetzt sehr gut. Außerdem haben wir gerade eine Öffentlichkeitsbefragung zu den Kinderspielplätzen in Meldorf vorbereitet.

 

Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit mit dem Kreis Dithmarschen und anderen Kommunen für Ihre Arbeit?

U.B. Die Zusammenarbeit mit dem Kreis funktioniert sehr gut, wir erfahren viel Unterstützung bei räumlichen Entwicklungsthemen. Mein Kontakt zu den Bürgermeistern aus dem Amt und kreisweit ist gut, es gibt stetigen Austausch. Wir alle sind an einer guten Entwicklung der gesamten Region interessiert, ich halte nicht so viel vom „Kirchturmdenken“.

 

Was möchten Sie den Bürgerinnen und Bürgern von Meldorf zum Start Ihrer zweiten Amtszeit mit auf den Weg geben?

U.B. Seht positiv auf Meldorf! Wir haben hier sehr viel, worauf andere Orte ganz neidisch sind:

Eine wirklich schöne Innenstadt mit einem qualitativ hochwertigen Einzelhandel, sogar neuen Geschäften.

Kino, Theater, Kneipe, Kirche und vieles mehr.

Alle Schularten, fünf Kindertagesstätten, großartige Sportanlagen, bald ein komplett saniertes Hallen- und Freibad, die Nähe zur Nordsee. Wir müssen es lieben, hier zu leben.

 

Gemeinsam für die Zukunft der Domstadt

Die kommenden Jahre bringen neue Herausforderungen – und ebenso neue Chancen. Mit dem klaren Rückhalt aus der Wahl möchte Uta Bielfeldt Meldorf weiterhin aktiv gestalten: im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit Offenheit für neue Ideen und mit dem Blick auf das, was Meldorf besonders macht. Das MeldorfFenster bedankt sich für das Gespräch und wünscht der Bürgermeisterin viel Erfolg für die neue Amtszeit.