Mit Herzblut für Meldorf – Jörg Tietböhl blickt auf 15,5 Jahre
als 1. Vorsitzenden des Wirtschafts- und Verkehrsvereins Meldorf
und Umgebung e. V. zurück
Wenn jemand über anderthalb Jahrzehnte lang Verantwortung übernimmt, Spuren hinterlässt und dabei stets mit Herzblut für seine Stadt eintritt, dann verdient das Anerkennung und Dank.
Seit 15,5 Jahren stand Jörg Tietböhl an der Spitze des Wirtschafts- und Verkehrsvereins Meldorf und Umgebung e. V. Mit Ideenreichtum, Ausdauer und einem offenen Ohr für die Belange von Handel, Gastronomie und Bürgerschaft hat er die Entwicklung Meldorfs entscheidend mitgeprägt.
Am 3. November 2025 ist er nicht erneut zur Wahl angetreten – ein Einschnitt, der Gelegenheit bietet, auf seine erfolgreiche Amtszeit zurückzublicken.
Das MeldorfFenster, das Jörg Tietböhl und die Arbeit des Vereins von Beginn an journalistisch begleitet hat, nutzt diesen Moment, um sich herzlich zu bedanken.
Im Namen vieler Meldorferinnen und Meldorfer sagen wir: Danke, Jörg Tietböhl, für Ihren langjährigen Einsatz, Ihr Engagement und Ihre Leidenschaft für unsere Stadt.
Im folgenden Gespräch blickt er gemeinsam mit uns auf seine Zeit als Vorsitzender zurück, erzählt von Herausforderungen und Erfolgen – und verrät, wie es für ihn persönlich weitergeht.
Herr Tietböhl, nach 15,5 Jahren an der Spitze des Wirtschafts- und Verkehrsvereins Meldorf – mit welchem Gefühl blicken Sie auf Ihre Amtszeit zurück?
Jörg Tietböhl: In so einer Amtszeit gibt es immer viele positive, aber auch einige negative Gefühle – das gehört zu einem solchen Amt einfach dazu.
Das Interessanteste waren jedoch die Persönlichkeiten, die ich in dieser Zeit kennenlernen durfte, die mich stets unterstützt und mir zur Seite gestanden haben.
Das Ergebnis all dieser Erfahrungen ist der Mensch, der ich heute bin.
Welche Projekte oder Initiativen liegen Ihnen
besonders am Herzen, wenn Sie an Ihre Zeit als Vorsitzender zurückdenken?
Jörg Tietböhl: Einige würden bestimmt denken, dass es die große Messe 2012 war – sie war zwar ein besonderes Highlight,
aber ich bin der Meinung, dass die regelmäßigen kleinen und größeren Aktionen wichtiger sind. Denn sie sind es, die Meldorf so besonders machen.
Mein besonderer Favorit ist jedoch der Meldorf Gutschein.
Mit dieser Idee ist ein Meldorfer Ehepaar auch auf mich zugekommen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir ein funktionierendes System gefunden und mit dem Amt Mitteldithmarschen einen tollen Partner für die Abwicklung gewonnen.
2016 konnten wir mit dem Meldorf Gutschein starten. Er hat die Erwartungen bei weitem übertroffen und hält bis heute viel Kaufkraft in Meldorf.
In eineinhalb Jahrzehnten verändert sich viel – wie haben Sie die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Meldorfs in dieser Zeit erlebt?
Jörg Tietböhl: Jede Zeit bringt ihre Veränderungen mit sich.
Alles hat seine Zeit – egal, ob man es gut oder schlecht findet. Wichtig ist, dass sich Meldorf anpasst und weiterentwickelt.
Der Verein lebt vom Engagement seiner Mitglieder. Was hat Ihrer Meinung nach den Wirtschafts- und Verkehrsverein über die Jahre stark gemacht?
Jörg Tietböhl: Die Persönlichkeiten, die sich für Meldorf einsetzen. Nicht nur Betriebe, sondern auch viele Privatpersonen sind Mitglied, weil sie gut finden, was wir machen.
Wichtig ist immer, das Ziel im Blick zu behalten: Meldorf und seine lebenswerten Seiten in den Vordergrund zu stellen – um für Besucher, Kunden und Einheimische interessant und attraktiv zu sein.
Gab es auch schwierige Phasen oder Herausforderungen, die Sie besonders gefordert haben?
Jörg Tietböhl: Jede Aktion oder jedes Event stellt eine Herausforderung dar, doch die Coronazeit war – wie für viele – eine besonders große Herausforderung.
Wie hat sich die Zusammenarbeit mit der Stadt, den Geschäftsleuten und anderen Institutionen über die Jahre entwickelt?
Jörg Tietböhl: Jetzt möchte ich einfach mal Danke sagen.
Egal, wer in meiner Amtszeit Bürgermeister*in, in der Stadtvertretung oder beim Amt war – die Zusammenarbeit war immer sehr gut.
Auch unser Bauhof ist eine glatte Eins: Es wurde stets ein Weg gefunden, wie wir Meldorf gemeinsam attraktiv gestalten und beleben konnten.
Ohne unseren Stadtmanager Simon Albertsen hätten wir nach der Corona-Zeit niemals alle Aktionen so schnell wieder zum Laufen gebracht und sogar erweitert.
Aber auch mit den anderen Vereinen und Institutionen hat die Zusammenarbeit immer wunderbar funktioniert.
Ich bin nur eine Person – und ohne meinen Vorstand und die Mitglieder des WVV hätten wir nicht erreicht, wo wir heute stehen.
Alles, was der WVV umsetzt, kann man nur in einer starken Gemeinschaft schaffen.
Was wünschen Sie Ihrem Nachfolger oder Ihrer Nachfolgerin für die kommenden Jahre?
Jörg Tietböhl:
Natürlich – alles Gute!
Sie haben schon tolle Ideen, um den WVV weiterzuentwickeln, und einen großartigen Vorstand zusammengestellt.
Nicht nur die gewählten Personen, sondern auch viele andere unterstützen den Vorstand und stehen ihm zur Seite.
Deshalb mache ich auch meinen Platz frei, denn in den letzten Jahren habe ich zwar das Niveau gehalten, es aber nicht mehr geschafft, den Verein weiterzuentwickeln. Und wie es so schön heißt: „Stillstand ist Rückschritt.“
Und zum Schluss: Wenn Sie Ihre Zeit als Vorsitzender in einem Satz zusammenfassen müssten – wie würde der lauten?
Jörg Tietböhl: Vielen Dank für alles, ich habe es gerne gemacht.
Herr Tietböhl, vielen Dank für das Gespräch – und weiterhin alles Gute.
Die Redaktion des MeldorfFensters bedankt sich für viele Jahre vertrauensvoller Zusammenarbeit und wünscht Ihnen für die Zukunft Gesundheit, Freude und weiterhin viel Tatkraft für alles, was Sie anpacken.